Entmilitarisierte Zone

Karte der demilitarisierten Zone zwischen Nord- und Südvietnam
Vietnamesische DMZ, 1968

Eine entmilitarisierte Zone (kurz EMZ) oder demilitarisierte Zone (kurz DMZ) ist ein Gebiet, in dem kein Militär stationiert oder bewegt werden darf und das damit ausschließlich der zivilen Nutzung offensteht. Üblicherweise liegt ein solches Gebiet im Grenzland zwischen zwei oder mehreren rivalisierenden Gruppen oder Staaten. Nicht selten werden solche Zonen vertraglich – etwa in einem Waffenstillstandsvertrag – festgelegt. Diese Verträge schränken den betroffenen Staat – auf dessen Staatsgebiet sich die entmilitarisierte Zone befindet – in der Nutzung dieses Gebiets ein. Er behält jedoch die vollständige Souveränität über den Gebietsteil.[1] Oft liegen solche Zonen auch auf Kontrolllinien und bilden de facto zwischenstaatliche Grenzen. Åland als Teil von Finnland ist seit 1921 entmilitarisiert. Costa Rica hat das Militär 1948 zugunsten der Förderung von Bildungs- und Gesundheitsprogrammen abgeschafft.

Ohne dass dies beabsichtigt wäre, sind einige entmilitarisierte Zonen zu Rückzugsgebieten für die Natur und wilde Tiere geworden, weil dort der Bau von Häusern zu gefährlich wäre oder verboten ist.

Das Einrichten einer entmilitarisierten Zone durch Abbau der Armee und Waffenbestände wird als Demilitarisierung bezeichnet.

  1. Ian Brownlie, Principles of Public International Law. Oxford University Press, Oxford 2003, ISBN 978-0-19-926071-3, S. 112.

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